28. Mai 2020

Unsere erste Kreuzfahrt

Von Gran Canaria nach Agadir (Marokko) und Besuch der Inseln Lanzarote, Teneriffa und La Gomera 

Vom 08.-15. Dez. 2019

Wir fliegen von Ffm nach Gran Canaria und besteigen dort

 „Mein Schiff 3“ der TUI Kreuzfahrt Flotte

Wer sich über Mein Schiff 3 näher informieren möchte, der kann über YouTube und Wikipedia sehr detailliert eine Fülle von Informationen abrufen. 

Das habe ich im Vorfeld auch getan, war jedoch dennoch bei dem ersten Anblick von den Dimensionen dieses Schiffes überrascht. 

Nahezu 300 Meter lang, 36 Meter breit, über 40 Meter hoch ! Mit ca 1000 Personen Besatzung und Platz für 2500 Passagiere. Und wir mittendrin. Das kann ja heiter werden, hatte ich mir gedacht. Ja, und dann folgte eine ganze Reihe positiver Überraschungen ! Der Check-In, der Koffertransport, die Registrierung machten einen professionellen Eindruck. Die Außenkabine mit Balkon geräumig und sehr praktisch eingerichtet.

Auf dem Weg zur Kabine auf Deck 11 begegnete uns kaum ein Mensch und auf meiner ersten Orientierungstour auf dem Oberdeck 14 (Deck 13 gibt es nicht) traf ich auf einige Sportler, die auf der um das gesamte Schiff führenden Trimmdichbahn ihre Runden drehten ! Also, nahezu ca. 2 mal 250 Meter ! (Bild)

Und schon war ich motiviert, dieses sportliche Angebot in den 6 Tagen unseres Aufenthaltes in Anspruch zu nehmen.

Aber dazu sollte es doch nicht richtig kommen. zu vielfältig war das Angebot. Und so konzentrierte ich mich auf all die weiteren Attraktionen, wie auf die 10 Restaurants und 13 Bars und Lounges, dem exklusiven Diamant – Bereich, den Klangraum, dem Theater, dem Shopping-Bereich, den Fitnessbereich u.s.w. !

Das Angebot an Veranstaltungen und das Informationssystem auf dem Schiff sind perfekt ! Der Kreuzfahrt-Direktor Toni informiert mit seiner frischen und alpenländisch gefärbten Stimme und lässt einfach gute Laune aufkommen. Auf meinen Erkundungsgängen im Bereich der Restaurants, Bars und Bistros hat mich die hohe Qualität der Ausstattung, deren Verarbeitung und das Design beeindruckt ! 

Wie z.B. unser Lieblingsplatz in der TUI – Bar. (Bild) 

Hier laden 4 sehr bequeme Ledersessel um einen runden Tisch zu einem „Gin and Tonic“ ein.

Wer sich allerdings einen professionellen Überblick der einzelnen Bereiche und Besonderheiten verschaffen will, der sollte sich bei YouTube „Morr’s Rundgang auf Schiff 3“ anschauen. 

Nach Besuchen in Buffet- Restaurants haben wir das Bedienrestaurant „Atlantic-Mediterran“ mit dem ausgezeichneten Service/Essen und einem großen runden Tisch für unser Abendessen ausgesucht ! (Bild)

Ein weitere kulinarische Adresse auf diesem Schiff ist „Gosch’s Fischrestaurant“ Attraktiv in luftiger Höhe Achtern auf Deck 12 gelegen. Das Angebot ist vielfältig und delikat ! Entsprechend ist auch der Zuspruch. 

So flog die Zeit nur dahin und wir legten spät abends in Las Palmas zu den Klängen der Auslauf-Hymne „Große Freiheit“ ab in Richtung Agadir. 

Bei einer Entfernung von ca. 650 km und einer ca. Geschwindigkeit von max. 40 km/Std. lagen ca 16 Stunden vor uns. Also gehen wir auf unsere komfortable Kabine 11122 und schlafen bei kaum merklichen Bewegung des Schiffes, aber auch unter der angenehmen Wirkung einiger Gin-and Tonic sehr gut. 

Am nächsten Morgen schaue ich verwundert vom Balkon auf eine Insel, die ich zu dieser Zeit absolut nicht erwartet habe. Sie stellt sich als Nordspitze von Fuerteventura heraus. 

Auf der Backbordseite sah man die Südspitze von  Lanzarote. Wir fuhren also gerade zwischen den beiden Inseln hindurch und ich musste mein Gefühl für Geografie und Entfernungen revidieren. 

Denn, von Las Palmas bis zum Lanzarotehafen Arrecife sind es ca. 200 stolze Kilometer. 

Eine Nacht auf See und am nächsten Morgen liegen wir im Containerhafen von Agadir. 

Wir werden durch einen sehr penetranten Fischgeruch einer naheliegenden Fischfabrik empfangen. 

Wir haben eine Stadtbesichtigung gebucht und sind von Agadir nicht sonderlich beeindruckt. 

Eine Fahrt an die zum Teil eingefallene Stadtmauer der hoch über Agadir liegenden, aber nicht zugänglichen Altstadt. Dann ein Besuch des Basar und der Strandpromenade. Alles nix Besonderes und den Besuch hätten wir uns sparen können

Höhepunkt des Besuches in Agadir war der Sonnenuntergang ! (Bild)

Ich bin dazu auf das Sonnendeck am Bug des Schiffes geeilt und genieße, wie sich nicht die Sonne im Meer (Capri), sondern die Erde mit ca. 1700 km/h Richtung Osten und mit 30 Tausend Kilometer pro Sekunde um die Sonne dreht. Da kommen Gedanken auf, die Bewusst werden lassen, welch geringer Teil des  Großen und Ganzen man selbst ist. 

So stehe ich noch eine ganze Weile in Gedanken versunken, laufe dann zurück und nehme an der am Weg liegenden „Überschaubar“ einen Drink ein und unterhalte mich mit einigen an der Bar stehenden Personen und sitze wenig später mit Frau Lissi und unseren Freunden am runden Tisch im Atlantic Mediterran und lassen uns verwöhnen.

Wir verlassen in der frühen Morgenstunden Agadir und erreichen nach einem Tag bei Tempo 40 auf ruhiger See in den Abendstunden Arrecife auf Lanzarote. Diese Insel ist Neuland für uns und wir bereiten uns auf den  Landausflug vor.

Lanzarote wird auch die „Feuerinsel“ genannt, und durch den letzten verheerenden Vulkanausbruch 1740 wurde nahezu ein Viertel der Insel zerstört. Die Inselrundfahrt, begleitet von einer sehr kundigen Reiseführerin, war ein besonderes Erlebnis. 

Eine der Attraktionen der Insel sind die geführten Ausflüge auf Dromedaren (Bild)

Das Besondere Highlight sind natürlich die Werke und  Hinterlassenschaften des Künstlers Cesar Manrique, wie auch dieses Symbol eines Feuerteufels (Bild)

Mit Sicherheit ist Lanzarote einen weiteren Besuch wert.

Welch ein Kontrast ! Nach der baum-und strauchlosen Insel Lanzarote jetzt auf der üppig grünen (allerdings nur im Norden) und blühenden Insel Teneriffa. (Bild)

Wir haben uns eine Wanderung auf einer uns von früheren Besuchen bekannten Strecke vorgenommen. Nehmen uns ein Taxi und fahren vom Hafen Santa Cruz in das ca. 30 km entfernte an der Nordküste liegende Puerto de la Cruz und laufen entlang der steilen Nordküste (Bild) vom Hotel Maritim zum Mirador San Pedro. 

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Ein Taxi bringt uns im Laufe des Nachmittags wieder zurück zum Schiff. Nach einer Gesichts-und Sicherheitskontrolle sind wir wieder mittendrin, genießen all die Möglichkeiten können aber nicht alle davon in Anspruch nehmen und landen nach Besuch des Klangraum in dem ein weibliches Streichquartett auftrat wieder in unserer Lieblingsbar bedient und verwöhnt von einer reizenden exotisch aussehenden jungen Dame. 

Es sind einige Leute unterwegs und die ganze Atmosphäre ist locker und beschwingt. Eine Kapelle spielt und wir schwingen das Tanzbein.

Morgen ist Samstag und der Besuch der Insel La Gomera steht auf dem Programm. 

Eine weitere, uns bislang unbekannte Kanareninsel und wir sind in Erwartungshaltung. Die Reiseleiterin für den Tagesausflug beglückwünscht uns zu dem an diesem Tag strahlend schönen Wetter. Das wäre ja für diese Insel und ganz besonders in den nördlichen Höhenlagen eine absolute Ausnahme. 

Eindrucksvoll war der Blick hinüber zu dem ca. 30 km entfernten 3715 m hohen Teide auf der Insel Teneriffa. (Bild)

Wir erfahren viel über die Geschichte 

und den Besonderheiten dieser Insel, wie z.B. die originelle Pfeifsprache und dass der geologische Aufbau der Insel Direktverbindungen von Ort zu Ort nicht zulässt. Besonders abenteuerlich war die Fahrt durch Lorbeerwälder, große Flächen des letzten Großbrandes im Jahr 2012 sowie steil hinunter in eines der vielen Barrancos

wie z.B. das Valle Gran Rey. (Bild

Alles sehr interessant und Besonders. Aber für einen Urlaubsaufenthalt

würden wir uns wohl nicht für La Gomera entscheiden. 

Sind wieder auf dem Schiff in mittlerweile vertrauter Umgebung . Wir besuchen eine Theatervorstellung, flanieren durch das Angebot von Gastronomie und Entertainment und landen zu vorgerückter Stunde wieder in unsere Lieblingsbar. 

Wir halten Rückschau auf die zu schnell vergangenen Tage und ziehen eine positive Bilanz. 

Da mag so der Eine oder Andere wohl auf den Geschmack kommen und evtl. zum Wiederholungstäter werden. Die Bedingungen dafür sind auf jeden Fall dazu gegeben.

Schaun mer mal  !

(aufgeschrieben am zweiten Weihnachtsfeiertag 2019 von Herbert Ehmke)

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